Durchs wilde Kurdistan (Film) (2024)

Durchs wilde Kurdistan ist ein deutsch-spanischer Spielfilm, der im Jahr 1965 unter der Regie von Franz-Josef Gottlieb für die CCC-Filmgesellschaft von Artur Brauner entstand. Die Hauptrollen spielen Lex Barker als Kara Ben Nemsi und Ralf Wolter als Hadschi Halef Omar. In weiteren Rollen sind Gustavo Rojo als Ahmed el Corda sowie Dieter Borsche als Sir David Lindsay und Chris Howland als dessen Butler Archibald zu sehen. Er basiert auf Motiven aus dem Roman Durchs wilde Kurdistan von Karl May.

Inhalt[]

Ahmed el Corda, Sohn des Mohammed Emin, dem Scheich der Haddedihn, erwischt an einem Wasserloch, das zum Territorium seines Stammes gehört, einen Trupp türkischer Soldaten unter dem Kommando des Machredsch von Mossul, die ohne Erlaubnis des Scheichs Wasser schöpfen. Er verbietet die Wasserentnahme und fordert, dass zunächst die Genehmigung eingeholt wird. Der Machredsch meint, dass das für ihn den Statthalter des Padischah in Mossul nicht gelten würde. Es kommt zum Kampf, bei dem Ahmed el Corda gegen die Übermacht keine Chance hat. Der Machredsch lässt ihn gefangen nehmen und zu Fuß nach Burrusco bringen, einer Stadt in seinem Machtbereich, die vom Mütesselin regiert wird.

Währenddessen ist Kara Ben Nemsi nach seinem Sieg über den Schut Gast beim Padischah in Stambul, der ihn für diese Tat mit einem Fest ehrt. Bei dem Fest lernt Kara ben Nemsi Ingdscha, die Tochter des Chaldäerführers Kadir Bei, kennen, die in Begleitung ihres Onkels dem Padischah ihre Aufwartung gemacht hat und bald heimreisen will. Kara ben Nemsi will nach dem Fest zunächst noch die Weidegründe der Haddedihn besuchen, bevor er wieder in seine europäische Heimat zurückkehrt. Der Padischah gibt ihm einen Ferman mit, einen Pass, der ihm im gesamten Osmanischen Reich Unterstützung der türkischen Behörden zusichert.

Kara ben Nemsi kommt zu seinen Freunden, dem Stamm der Haddedihn und muss erfahren, dass Ahmed el Corda von den Türken verhaftet wurde und einen Tag nach Vollmond in Burusco gehängt werden soll, wo sich auch ein in ganz Kurdistan berüchtigtes Gefängnis befindet. Kara will eigentlich nach Hause, aber er mag seinen Freund Mohammed Emin auch nicht enttäuschen. Mohammed schenkt ihm einen Sohn seines von Manach getöteten Hengstes Rih. Kara begleitet Mohammed und Hadschi Halef Omar nach Burusco.

Auf dem Weg dorthin müssen sie das Gebiet der Jesidi durchqueren, deren Wächter Kara Ben Nemsi nicht erkennen und die drei gefangen nehmen wollen. Unversehens finden sich die Wächter aber in der Gewalt von Kara, Mohammed und Halef wieder, die sie als Gefangene zu den Jesidi führen. Anführer der Jesidi ist Ali Bei, ein alter Freund Karas, der sie auch als Gäste willkommen heißt. Dort steht das Fest des Glaubens bevor, bei dem ein Tier vom Oberpriester Pir Kamek geopfert werden soll.

Etwa zur selben Zeit sind Sir David Lindsay und sein Butler Archibald McFinn in Kurdistan unterwegs. Sir David hat mit seinen Freunden vom Westminster Club eine Wette laufen, dass er die Arche Noah im Vorderen Orient sucht und finden kann. Bei einer Rast werden sie von türkischen Soldaten überrascht, die im Auftrag des Machredsch eine Stadt der Jesidi angreifen wollen, weil diese sich weigern, die übertriebenen Steuern des Machredsch zu bezahlen. Die Soldaten unter dem Kommando eines Hauptmanns sollen Feldgeschütze um die Stadt der Jesidi in Stellung bringen. Sir David und Diener Archie sind da unliebsame Zeugen … Ein Fluchtversuch misslingt, aber die Knallfrösche, die Archie dabei loslässt, alarmieren Kara, seine Gefährten und die Jesidi. Sie können die beiden Briten befreien und die Kanonen unter die Kontrolle der Jesidi bringen.

Am nächsten Tag trifft der Machredsch mit seiner Truppe ein, zu der auch sein Gefolgsmann Durek gehört. Weil ein Schuss das Signal zum Angriff sein soll, reiten die Türken geradewegs in die vorbereitete Falle im Tal der Jesidi. Die Männer haben sich bewaffnet auf den Höhen um das Tal verteilt, das für die Türken um den Machredsch zur tödlichen Falle wird. Nachdem schon einige seiner Leute gefallen sind, Pir Kamek einen türkischen Hauptmann, den Mörder seines Sohnes, mit in den Tod gerissen hat, den er mit sich in den brennenden Opferstapel zerrt, kapituliert der Machredsch. Kara lässt ihn und seine Leute unbewaffnet laufen. Halef plaudert bei der Trennung ihr Ziel Burusco aus.

Sir David und Archie trennen sich ebenfalls von Kara, Halef und Mohammed Emin, um die Suche nach der Arche Noah fortzusetzen. Kara warnt den Lord eindringlich, dass er sich im wilden Kurdistan befindet und vorsichtig sein soll.

Durek, dem klar ist, dass die Herrlichkeit des Machredsch vorbei ist, wenn der Padischah erfährt, dass er viel zu hohe Abgaben eingetrieben hat, überredet den Machredsch, sich selbstständig zu machen und das Volk auf eigene Rechnung auszupressen. Der Machredsch schickt seine verbliebenen Männer unter Führung des Hauptmanns nach Stambul zurück, dem er weismacht, Durek, weitere fünf Männer und er würden einen Erkundungsritt machen.

Kara, Mohammed Emin und Halef reiten weiter nach Burusco. Dort ist inzwischen Ahmed el Corda eingetroffen und wird dem trunksüchtigen Mütesselin von Burrusco vorgeführt. Er wehrt sich heftig, macht einen Fluchtversuch und erhält fünfzig Stockhiebe auf die bloßen Fußsohlen.

Selin Aga, Kommandant der Palastgarde des Mütesselin, will die Fremden erst nicht in den Palast einlassen. Auch 10 Piaster reichen ihm nicht, also reiten Kara und seine Gefährten die Palastwache einfach nieder. Beim Mütesselin kann Kara sich mit dem Ferman ausweisen und sich so einschmeicheln, dass der Mütesselin ihm sein Gefängnis zeigen will. Er bietet ihm dazu an, gegen seine Krankheit noch mehr Medizin (also Hochprozentiges!) zu senden. Der Mütesselin ist begeistert und behandelt Kara ben Nemsi als Gast. Selin Aga soll die drei Reisenden bei sich unterbringen, aber die Bezahlung dafür will der Mütesselin haben.

Ali Bei reist nach Stambul und erhebt Anklage gegen den Machredsch von Mossul wegen des Angriffs auf sein Dorf. Er erklärt dem Padischah, dass die von den untreuen Soldaten eroberten Kanonen dem Beherrscher aller Gläubigen in seinem Dorf zur Verfügung stehen. Der Padischah befiehlt seinen Janitscharen, den Machredsch von Mossul zu verhaften.

In Zivil verfolgen der Machredsch, Durek und die anderen, die mit ihnen unterwegs sind, Kara und seine Begleiter. Wenig später kommen sie in das Gebiet der Chaldäer, der einzigen christlichen Glaubensgemeinschaft im Herrschaftsbereich des Padischah. Sie erspähen eine Karawane, in der auch Ingdscha und ihre Dienerin Benda reisen.

Die Karawane fällt auch Archibald McFinn auf. Sir David will den Damen seine Aufwartung machen. Sie werden aber von Durek überrascht und niedergeschlagen. Durek und seine Leute erschießen die bewaffneten Begleiter von Ingdscha und Benda. Die Männer nehmen Pferde, Maultiere und Waffen mit und verschwinden wieder. Die beiden Briten und die Chaldäerinnen tun sich zusammen, um gemeinsam weiterzureisen. Sir David lässt dazu Archie die Geheimwaffe RS 1 starten, den Heißluftballon, den er in seiner schier unerschöpflichen Reisetasche hat.

Selin Aga schleicht sich in eine Ruine in Burusco, in der der Machredsch mit einigen Getreuen Unterschlupf gesucht hat. Für 50 Piaster, die er sofort bekommt und 50 weitere Piaster, die er im Erfolgsfall haben soll, soll Selin seine Hausgäste an den Machredsch ausliefern, aber nacheinander. Vor allem Kara ist dem Machredsch wichtig.

Kara besichtigt inzwischen mit dem Mütesselin das Gefängnis und kann Ahmed einen Kassiber in die Zelle werfen.

Selin engagiert einen Jungen, der zunächst Halef und Mohammed Emin in die Falle lockt. Sie werden vom Machredsch und seinen Getreuen gefangen genommen. Als Kara von der Gefängnisbesichtigung zurückkehrt, spricht der Junge auch ihn an und lotst ihn zu der Ruine. Kara ist jedoch vorsichtiger und will den Jungen in die Ruine vorschicken, der aber davonläuft, nachdem er ihm gesagt hat, dass dort Männer auf ihn warten, die ihn gefangen nehmen wollen. Als der Machredsch mit dem Tod seiner Geiseln droht, geht Kara scheinbar auf dessen Forderung ein, sich zu stellen. Es kommt zu einer wüsten Schlägerei, die Kara, Halef und Mohammed Emin für sich entscheiden können.

Am folgenden Tag soll Ahmed el Corda gehängt werden. Der Mütesselin spendiert dem Effendi aus dem Norden einen Ehrenplatz neben sich und gewährt ihm großzügig, ihm noch mehr Medizin zu verehren. Halef und Mohammed mischen sich verkleidet unters Volk, Halef gar als verschleierte Frau. Als Ahmed schon den Strick um den Hals hat, schlägt Halef mit einer Suppenkelle auf die Köpfe seiner Nachbarn ein und provoziert damit die schönste Straßenschlägerei. Kara, er und Mohammed können die Verwirrung nutzen, um Ahmed zu befreien und zu viert aus Burusco zu entkommen.

Auf dem Weg zu den Haddedihn erklärt Kara, dass er nun nach Hause will. Seine Begleiter wollen ihn überreden, im Orient zu bleiben, aber er möchte heim, auch wenn er – wie er sagt – dort keinen so verlässlichen Beschützer wie Halef hat.

Sir Davids Geheimwaffe ist fertig zum Abflug. Mit Ingdscha, Benda und Archie geht er in den Korb des Heißluftballons. Der Ballon hebt ab, aber ein Seil hat noch einen Ballastsack an sich hängen und gleitet obendrein durch das nicht gelöschte Lagerfeuer. Es dauert nicht lange, bis klar wird, dass der Sack der mit dem Dynamit ist. Archie muss aussteigen und das brennende Seil abtrennen, was knapp gelingt.

In der Gegend sind auch Kara, Ahmed, Mohammed und Halef, die von Durek beobachtet werden. Durek reitet zurück zum Machredsch, um seine Beobachtung weiterzugeben. Er und seine Gefolgsleute reiten weiter, um ihnen eine Falle zu stellen. Dabei beobachten sie den Ballon, der sich wegen der hohen Lufttemperatur nicht mehr in der Höhe halten kann und zu Boden sinkt. Der Machredsch und seine Leute nehmen die Briten und die beiden Chaldäerinnen gefangen und knebeln sie, damit sie Kara und seine Gefährten nicht warnen können. Sie erschießen drei Chaldäer, die der erwarteten Karawane entgegen reiten, lassen die Toten liegen und legen sich auf die Lauer um den „Aleman“ und die Araber abzufangen.

Kara hört ein verräterisches Geräusch. Er und seine Gefährten suchen nach der Quelle der Geräusche und treffen auf die toten Chaldäer. Noch bevor sie die Toten näher in Augenschein nehmen können, erschießt einer der Gefolgsleute des Machredsch Mohammed Emin. Es kommt zu einer Schießerei, die der Machredsch damit beendet, dass er einen losen Felsen auf Kara stürzen lässt und ihn damit außer Gefecht setzt. Ahmed und Halef wollen ihm helfen, werden aber überwältigt und gefangen genommen.

Bevor die Leute des Machredsch die Gefangenen abtransportieren können, erscheinen Chaldäer unter Führung von Kadir Bei. Der Machredsch erhebt Vorwürfe gegen die Gefangenen und will sie an Ort und Stelle töten, doch Kadir Bei macht dem ihm deutlich, dass im Land der Chaldäer erst ein Gericht über die Schuld befinden und ein Urteil fällen muss. Es sind Gesetze, die der Padischah gebilligt hat, weshalb sich auch der Statthalter von Mossul daran halten muss.

Kara und seine Gefährten werden in die Stadt der Chaldäer gebracht, wo sie sich vor dem Gericht verantworten müssen. Der Machredsch klagt Ahmed des Mordes an türkischen Soldaten und der Beleidigung des Padischahs an, Kara und Halef dessen, dass sie Ahmed nach dessen rechtmäßiger Verurteilung befreit hätten und dabei einen Aufruhr in Burusco verursacht hätten, bei dem Menschen zu Tode getrampelt worden seien. Er und seine Leute schwören einen Eid, dass dies die Wahrheit ist. Kadir Bei fragt die Angeklagten, ob das wahr sei. Kara antwortet ausweichend, sagt dann ja und nein und trägt vor, dass der Machredsch abgesetzt sei. Er bittet Kadir Bei, einen Boten nach Burusco zu senden. Von dort werde er die Bestätigung erhalten.

Ingdscha gelingt es inzwischen, ihren Bewacher auszutricksen und sich zu befreien. Sie will rasch in die Chaldäerstadt reiten, um Kara und seine Gefährten zu retten. Benda wird sich um die beiden Briten kümmern. Ingdscha reitet davon und begegnet bald Soldaten unter dem Kommando von Selin Aga.

Die chaldäischen Richter glauben dem Schwur des Machredsch und seiner Gefolgsleute und verurteilen Kara, Ahmed und Halef zum Tod durch Erhängen. Ahmed geht mit der Bemerkung zum Galgen, dass er in dieser Woche schon zum zweiten Mal gehängt werden soll.

Sie haben die Schlingen schon um den Hals, als Ingdscha mit den Soldaten kommt und ihrem Vater sagt, der Machredsch und dessen Leute seien die Mörder der toten Chaldäer. Selin Aga erklärt zudem, dass der Machredsch abgesetzt sei und 5.000 Piaster Belohnung auf seine Ergreifung ausgesetzt seien. Der Machredsch ersticht ihn. Kara, der seine Handfesseln aufgeknotet hat, streift die Schlinge ab und setzt ihm nach. Er verfolgt ihn bis auf einen Berggipfel und kann ihn nach heftiger Schlägerei zum Absturz bringen. Die Chaldäer, Kara und seine Gefährten halten den Machredsch für tot.

Wird mit Im Reiche des silbernen Löwen fortgesetzt

Handelnde Personen[]

und Synchronsprecher(innen)[]